Figurativ.

Malerei | Zeichnung | Graphik

Laufzeit

11.03.2022
bis 02.06.2022

Mit der Eröffnung der Ausstellung figurativ. am Donnerstag, den 31. März 2022, ab 18 Uhr präsentieren wir Ihnen 51 Werke von 25 Künstler*innen und erweitern in Anlehnung an die aktuelle Schau des Leipziger Museums der bildenden Künste den bislang bekannten Horizont des Leipziger „Bilderkosmos“.

Über die Gattungen der bildenden Kunst hinweggreifend, versucht die Schau fluide Grenzen und variierende Ausdrucksformen der im Leipziger Kunstschaffen tief verwurzelten Figuration nachzuzeichnen. So reihen sich neben namhaften Vertretern der Leipziger Schule wie Wolfgang Mattheuer, Wolfgang Peuker, Eberhard Löbel, Günter Richter, Kurt Dornis, Hans-Peter Müller und Günter Firit auch weniger präsente Künstlerpersönlichkeiten, darunter u.a. Günter Glombitza, Heinz Mäde, Karl-Heinz Schmidt, Siegfried Ratzlaff und Hanns Rossmanit.

Unter den herausragenden Stücken findet sich beispielsweise das Gemälde „Unikirche“, welches Hans-Peter Müller unter dem Eindruck der Sprengung der Universitätskirche 1969 schuf und nun erstmalig im Rahmen einer Ausstellung zu sehen ist. Die gescheiterte gesellschaftliche Utopie der DDR wird erlebbar im Druckstock des bekannten Blattes „Ein seltsamer Zwischenfall“ von Wolfgang Mattheuer: Der geflügelte Ikarus liegt zerschmettert auf dem Boden, während eine in einen Reisebus gequetschte Menschenmenge stumm gaffend daran vorbeizieht. Den Alltag im sozialistischen Bruderstaat, aber auch das Ende desselben durch die friedliche Revolution im Herbst 1989, zeigen berührende Photographien von Harald Kirschner, während Christiane Eisler die Subkultur des Punks auf Baryt bannt und Günter Rössler der zeitlosen Ästhetik des Aktes frönt.

Auch die Zeit nach dem Mauerfall wird in der Ausstellung repräsentiert. So wird ebenfalls erstmalig das letzte unvollendete Werk Wolfgang Peukers der Öffentlichkeit zugänglich gemacht, einer Adaption des berühmten Werkes „Las Meninas“ nach Diego Velázquez, an welchem er bis zu seinem verfrühten Tod im Jahr 2001 arbeitete.

Beschließen können wir unsere Schau mit Werken zeitgenössischer Künstler. So geben Cornelia Hammans, Henning Schuldt, Hans Morsa und Georg Kleefass einen Ausblick auf die sich immer weiterentwickelnde figurative Kunst in Leipzig und erfüllen uns mit Neugier auf Zukünftiges.

Georg Kleefaß – Stillleben mit gestreifter Melone
Öl auf Leinwand, 50 x 40 cm, 2014

Eberhard Löbel - Weiblicher Akt
Öl auf Holz, 62 x 41 cm, 1972

Wolfang Peuker – Las Menignas
Öl auf Leinwand, 180 x 200 cm, 2001

Eberhard Löbel - Spuren III
Öl auf Hartfaser, 64,5 x 52 cm, 1981

Günter Glombitza - Tanzschülerinnen
Blei auf Karton, 100 x 70 cm, 1970

Günter Firit - Leuchter
ÖL auf Hartfaser, 80 x 58 cm, 1975

Günter Richter - Drachensteigen
Öl auf Holz, 50 x 40 cm, um 1974

Andreas Wachter - Mittags im Atelier
Mittags im Atelier, Mischtechnik auf Hartfaser, 56 x 35 cm, 2013