Walter Hertzsch & Weggefährten FIAT LUX!

Laufzeit

27.01.2022
bis 24.03.2022

Künstler:innen

Vor 90 Jahren erblickte Walter Hertzsch das Licht der Welt, welches Ihm seitdem stete Quelle schöpferischer Inspiration ist. Ihm zu Ehren präsentieren wir eine retrospektive Auswahl seines umfangreichen Oeuvres und ergänzen diese um Positionen befreundeter Künstler*innen, die ihn zeit seines künstlerischen Schaffens, welches er bis vor wenigen Jahren einer breiteren Öffentlichkeit vorenthielt, begleiten und bis heute inspirieren. Umso größer ist auch unsere Freude, Walter Hertzsch anlässlich seines Jubiläums nun im Kreise derer ausstellen zu können, die ihn bereits als Künstler wahrnahmen bevor dies ein größeres Publikum vermochte. 


So werden Werke von Walter Bodenthal, Dietrich Burger, Wolfram & Christine Ebersbach neben Arbeiten von Edgar Knobloch, Heinz Müller, Ingolf Schellhorn, Peter Sylvester, Günter Thiele sowie Hendrik Voerkel zu sehen sein.

Walter Hertzsch (*1932 in Eisenach) studierte Kunstgeschichte und Archäologie in Jena, danach zwischen 1951 und 1954 Malerei in Berlin-Weißensee und Charlottenburg. Nach Abschluss seines Kunstgeschichtsstudiums in Rostock und Leipzig nahm er die Tätigkeit als Lektor für Malerei-Literatur im Seemann Verlag/Leipzig auf und promovierte währenddessen 1977 über den Maler des spätgotischen Ehrenfriedersdorfer Altars. Trotz umfänglicher beruflicher wie auch familiärer Einbindung gelang es ihm seit 1961 kontinuierlich an seiner künstlerischen Betätigung festzuhalten und den sich bis heute stetig weiterentwickelnden Hertzschschen Personalstil herauszuarbeiten.

Diese prägnante künstlerische Handschrift in all ihren Facetten versuchen wir innerhalb der Jubiläums-Ausstellung durch die unmittelbare Gegenüberstellung von frühen Gemälden - zu denen unter anderem auch zwei der ersten Lichtfleckenbilder gehören - und im wahrsten Sinne des Wortes "frischen" Werken, die gerade erst die Staffelei des umtriebigen Malers verließen, erfahrbar darzustellen.

Um der Komplexität des Hertzschschen Kunstschaffens nachzuspüren, bedarf es natürlich auch der Präsentation einer  Auswahl an Panorama-Zeichnungen und Miniaturen, in denen die umfangreiche Beschäftigung Walter Hertzschs mit seiner Wahlheimat Leipzig vor Augen geführt wird sowie die bisher noch nie gezeigten Graphiken, denen er sich vor allem in den 1990er Jahren widmete.



Hertzschs Wirken zeichnet sich in der Gesamtbetrachtung vor allem durch seinen stoischen Blick auf das Allgegenwärtige aus und die Fähigkeit, im Alltäglichen bis heute ungebrochen das Besondere ausfindig machen zu wollen. Mit Virtuosität und in formaler Klarheit fängt er somit nicht nur Straßenszenen, Interieurs oder einen Lichtfleck auf dem Treppenabsatz ein, sondern verleiht seiner Kunst durch unbeirrbares Ringen um Farbnuancen und Schattierungen zum Zweck der Materialisierung des Immateriellen, der kosmischen Energie, die wir als Licht bezeichnen, transzendentalen Charakter.