Roland Frenzel Retrospektive

Laufzeit

01.08.2019
bis 19.09.2019

Sehr geehrte Damen und Herren, werte Freunde der Galerie,

hiermit laden wir Sie und Ihre Freunde herzlich zur Eröffnung der Roland Frenzel gewidmeten Ausstellung "RETROSPEKTIVE" am Donnerstag, dem 01. August 2019, um 19 Uhr in die Galerie Koenitz ein. Anlässlich seines 15. Todestages wollen wir gemeinsam mit Ihnen ein weiteres Mal an einen der ungewöhnlichsten Künstler der jüngeren Leipziger Kunstgeschichte erinnern.

Die Werkschau in der Galerie Koenitz feiert Frenzels durchfühlte Farblandschaften. In konzentriert dichten Stillleben und affektiven Porträts offenbart sich die Meisterschaft des Künstlers. Frenzels freier Umgang mit der Farbe stellt ihn in die Tradition des deutschen Expressionismus. Seine manische Konzentration auf immer wiederkehrende Sujets kulminiert in einem eindringlichen Œuvre. Einen Querschnitt durch das reiche Werk zeigen wir in dieser Ausstellung.

Roland Frenzel, 1938 in Leipzig geboren und 2004 ebendort verstorben, galt als Enfant terrible der Leipziger Kunstszene. Sein beruflicher Werdegang war ebenso ungewöhnlich für die Leipziger Kunstszene wie seine künstlerische Formensprache. Bis zur Aufnahme in den Verband bildender Künstler (VBK) im Jahre 1972 arbeitete Frenzel als Maurer. Bereits während der Maurerlehre, die er zwischen 1952 und 54 absolvierte, begann er sich autodidaktisch im Zeichnen und Malen fortzubilden und suchte zunehmend Kontakt zur Kunstszene. Ab 1956 lernte er Künstler wie Walter Bodenthal, Emil Koch, Heinz Müller kennen, um nur einige zu nennen. So teilte er sich auch ab 1963 für mehrere Jahre ein Atelier mit Günther Huniat und Gil Schlesinger.

Frenzels Arbeiten stehen und standen im starken Gegensatz zu der unter dem Titel „Leipziger Schule“ etablierten akademischen Maltradition. Dessen ungeachtet erhielt sein Werk bereits zu Lebzeiten Beachtung. Seine Teilnahme an Bezirkskunstausstellungen der DDR in Leipzig, an der ersten Ausstellung des BBK im Museum der bildenden Künste und der Ausstellung „Leipzig und die Klassische Moderne“ in der Kunsthalle der Sparkasse bezeugen dies. Das Lindenau Museum in Altenburg erwarb bereits 1973 ein Gemälde des Künstlers. Nach dem Ableben des Künstlers im Jahr 2004 wurde dem interessierten Publikum erstmals in der Galerie Koenitz ein Einblick in das umfangreiche Werk Roland Frenzels ermöglicht.

Entgegen der in Leipzig etablierten Maltradition bestachen Frenzels Arbeiten durch seinen intuitiven Duktus unter Verwendung nahezu reiner Farben. Der pastos, scheinbar dahingeworfene Farbauftrag lässt erahnen, welche Energie sich im Moment des Entstehens entladen haben muss. Ähnlich der Arbeiten Vincent van Goghs, für die Frenzel seit Beginn der 1960er Jahre reges Interesse hegte, lässt sich in der freien Verwendung der Farben eine starke Emotionalität erahnen, die ihn in die Traditionslinie des Expressionismus einreihen lässt. Immer wiederkehrende Sujets führen vor Augen, was den Maler bewegte. Neben strahlenden Landschaften mit charakteristischen taubenförmigen Wolken sind es vor allem Stillleben und Portraits, die trotz oder gerade wegen ihrer Reduktion auf das Wesentliche eine außergewöhnliche, kontrastreiche Spannung und zugleich Harmonie ausstrahlen und damit das Œuvre Frenzels beherrschen.

Die RETROSPEKTIVE folgt dem Anspruch einen Querschnitt durch das umfangreiche Werk des Leipziger Autodidakten darzubieten. Neben bereits gezeigten Malereien dürfen Sie sich auf bisher unbekannte Gemälde und Arbeiten auf Papier freuen.

In einem offenen Gespräch werden Günther Huniat und Martin Koenitz die Erinnerung an Roland Frenzel wieder aufleben lassen.
Zur Vernissage erscheint erstmals ein Ausstellungskatalog.

Wir freuen uns auf Ihren Besuch und hoffen, Sie zur Eröffnung der "Skulpturen"-Ausstellung Cornelia Hammans am 15.08., ebenfalls um 19 Uhr, in unserem Hause begrüßen zu dürfen.