Leeres Leipzig

Laufzeit

15.12.2020
bis 11.02.2021

Sehr geehrte Damen und Herren, werte Freunde der Galerie,

ursprünglich wollten wir Ihnen hiermit unsere neue Ausstellung „LEERES LEIPZIG – zwischen Phantasie und Melancholie“ ankündigen, die am kommenden Dienstag, den 15. Dezember 2020 eröffnet werden soll. Die aktuellen Entwicklungen und der bevorstehende Lockdown verhindern dies nun. Seien Sie jedoch unbesorgt, die Gruppenausstellung mit Arbeiten von Harald Alff, Kurt Dornis, Walter Hertzsch, Heinz Müller, Gerald Müller-Simon, Gert Pötzschig, Günter Richter u.a. wird nicht ungesehen an Ihnen vorüberziehen! Wir verlängern die Dauer der Schau bis zum 11. März 2021.

Sobald wir die nun zu erwartende Zeit des Herunterfahrens gemeinsam überstanden haben, werden wir unsere Pforten in den gewohnten Räumlichkeiten am Dittrichring und die neue Ausstellungsfläche im Althoff-Warenhaus (ehemaliges Karstadt) in der Petersstraße schnellstmöglich für Sie eröffnen. Bis Montag laden wir Sie herzlich ein, bereits einen ersten Eindruck der neuen Räume zu erhaschen. Danach bieten vorerst nur die großen, hell erleuchteten Schaufenster die Möglichkeit des Kunstgenusses.

Wir stehen Ihnen weiterhin gern via Mail oder telefonisch zur Verfügung und freuen uns, von Ihnen zu hören!

Um ein wenig Vorfreude bei Ihnen aufkommen zu lassen, möchten wir Ihnen erste Impressionen wie auch den Ausstellungstext nicht vorenthalten.

LEERES LEIPZIG – zwischen Phantasie und Melancholie

Eine nahezu leere Stadt, verwaiste Plätze und Straßenzüge, hier und da ein vermummter Fußgänger – Szenerien, die uns bisher vornehmlich in den Werken bekannter Leipziger Stadtportraitisten oder bei sonntäglichen Stadtspaziergängen begegneten, sind nun zur vorübergehenden Realität geworden. Trotz all der negativen Umstände ermöglichen die unwirklichen Gegebenheiten zugleich eine neue Perspektive auf die uns umgebende Architektur.

Häuser und Straßenfluchten rücken in den Fokus, schlummernde Restaurants wecken Erinnerungen an gesellige Abende, schüren ein Gefühl, welches zwischen entrückter Melancholie und ungeduldiger Sehnsucht changiert. Solch ein Gefühl lässt sich wiederfinden in den Werken vieler Leipziger Maler, so bei Gerald Müller-Simon, Gert Pötzschig, Günter Richter, Kurt Dornis, Harald Alff, Walter Hertzsch oder Heinz Müller.

Hier stehen die Häuser der Stadt synonym für ihre Bewohner und die soziokulturellen Strukturen, die sich hinter den Fassaden verbergen. Stellvertretend für die Menschen drängen sie sich dicht aneinander, wahren zugleich den bauverordnungskonformen Abstand, stützen und schützen sich gegenseitig, ergeben in ihrer Gesamtheit ein lebendiges, lebensfähiges und resilientes Wesen, welches wir Stadt nennen und das den Bürden unserer Tage zweifelsfrei trotzen wird.

Die Ausstellung wird ergänzt und komplettiert durch abstrakte wie auch figürliche Arbeiten der in Leipzig ansässigen Bildhauerin Cornelia Hammans. Unsere neue Ausstellungsfläche bietet die Möglichkeit, Ihnen die bisher bei uns ungezeigten, großformatigen Bronzearbeiten sowie Bozzetti aus dem Œuvre Hammans zu präsentieren.
Jede der Arbeiten steht für ein prägnantes Ereignis, einen emotionalen Hoch- oder Tiefpunkt ihres Seins. Hammans grundoptimistische Sicht auf die Welt und das Leben mit all seinen Unwägbarkeiten und Krisen, schürt beim Betrachten der Arbeiten das Gefühl der Hoffnung und die Gewissheit, auch aus dunklen Momenten Kraft schöpfen zu können.

Lassen Sie uns gemeinsam einen optimistischen Blick in die Zukunft wagen!

Wir wünschen Ihnen trotz alledem ein möglichst schönes und besinnliches Weihnachtsfest, einen hoffnungsvollen Start in das neue Jahrzehnt sowie Gesundheit für Sie und all Ihre Liebsten. Geben Sie gut Acht aufeinander!

Herzlichst grüßt Ihr Team der Galerie Koenitz