Claus Müller-Schloen Abgründe

Laufzeit

30.08.2018
bis 11.10.2018

Künstler:innen

Wir präsentieren vom 30. August bis zum 11. Oktober 2018 die Ausstellung "ABGRÜNDE".

Im Fokus der Einzelausstellung Claus Müller-Schloens stehen „ABGRÜNDE“. Der Abgrund steht laut einschlägiger Definitionsgeber für eine unermessliche, gefährliche Tiefe, eine unüberbrückbare Kluft, und unergründliche Bereiche, seien diese menschlicher oder natürlicher Art. All diese Versatzstücke der Begriffsbestimmung akkumulieren sich im künstlerischen Nachlass des 2015 verstorbenen Claus Müllers aus Schloen.

Karge weite Sichten, zerklüftete Felsformationen und wüsten-gleiche Schluchten kontrastieren nebelverhangene Moorlandschaften, allesamt eingehüllt in unwirkliche Lichtkompositionen, durch welche dem Betrachtenden die Relation zwischen Mensch und Natur in Hinblick auf räumliche und zeitliche Dimensionen unmittelbar vor Augen geführt wird.

Die Landschaften werden von bizarren pflanzlichen Gebilden, wie Farnen aus scheinbar längst vergangenen Zeiten, und hin und wieder von Menschen, die ebenfalls historisch entrückt zu sein scheinen, besiedelt. Skurrile Gestalten agieren mit manieriertem Gestus in bühnenähnlichen Bildräumen.

Die Freude am Detail und der inhaltlichen Verschlüsselung ist in den Arbeiten des Künstlers spürbar und fordert die Fantasie des Betrachters heraus. So scheinen sich dem aufmerksamen Rezipienten nicht nur physische Abgründe im Sinne geografischer Landschaftsverwerfungen zu erschließen, sondern vor allem auch psychische, menschliche Abgründe zu eröffnen, die den konventionsbrechenden Figurengruppen innewohnen mögen.

Die Vergänglichkeit des Einzelnen, die im unmittelbaren Kontrast zur offenbar nahezu unveränderlichen, trotzenden Steinwüste zu stehen vermag, wird dabei nicht nur im Anbetracht des leibhaftigen Todes thematisiert oder gar persifliert. Gemälde wie "Salomes williger Helfer" stehen dem gegenüber mit eineindeutigen Aussagen des aktiv herbeigeführten Ablebens als Paradebeispiel für die inneren Zerwürfnisse der Müller-Schloen'schen Protagonisten, deren Abgründe nur zu erahnen sind. Gerade das Unergründliche ist es doch, welches den Reiz der Arbeiten ausmacht.